Politik und Gesellschaft

Tag der Zahngesundheit am 25.09.2023: Zahngesundheit vulnerabler Gruppen im Fokus

Eine Zeichnung mit vielen Hände, die nach oben hin ausgestreckt sind und Herzen halten.

Bild: PRODENTE

Nicht immer ist es einfach, sich gut um die eigene Gesundheit zu kümmern – sei es durch eine Krankheit, eine Behinderung oder eine schwierige Lebenssituation. Darauf macht der diesjährige Tag der Zahngesundheit mit dem Motto „Gesund beginnt im Mund – für alle!“ aufmerksam.

„Das Risiko für Karies, Parodontitis und Erkrankungen der Mundschleimhaut ist für Menschen mit Pflegebedarf oder einer Behinderung höher im Vergleich zum Durchschnitt der Bevölkerung“, erläutert Prof. Dr. Christoph Benz, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Alterszahnmedizin und Präsident der Bundeszahnärztekammer. „Das birgt auch Risiken für die Gesundheit des ganzen Körpers, denn die Mundgesundheit hängt eng mit der Gesamtgesundheit zusammen.“

Geeignete Zahnbürste hilft beim Putzen

Motivation und Geduld, feste Rituale und die richtige Ausstattung können die Zahnpflege fördern. Unter Anleitung kann sorgfältige Mundhygiene trainiert werden. Die Zahnärztin oder der Zahnarzt hilft auch, eine geeignete Zahnbürste für die Patientin oder den Patienten auszuwählen. Je nach Art der Behinderung kann so die Zahnpflege erleichtert werden. Um die Bürste besser halten zu können, können spezielle Aufsteckgriffe oder ein aufgesteckter Gummifahrradgriff sinnvoll sein. Eine sogenannte Dreikopfzahnbürste entfernt Zahnbelag sehr effektiv und reinigt Zähne gründlich. Elektrische Zahnbürsten vereinfachen die Bewegungsabläufe und es fällt leichter, die Zähne gut zu säubern.

Erklärvideos für Pflegende mit vielen Tipps

Wenn die eigenständige Mundhygiene nicht oder nur eingeschränkt möglich ist, sollten auch die Angehörigen oder die Betreuerin und der Betreuer eine Schulung erhalten. Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) haben gemeinsam die wichtigsten Hinweise zur Mund- und Zahnpflege von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung in Erklärvideos zusammengefasst. Familienangehörige und Pflegepersonal finden diese auf YouTube.

Spezialisierte Zahnarztpraxen finden

Spezielle Sprechzeiten für Menschen mit Behinderung können den Besuch in der Zahnarztpraxis vereinfachen. Gerade Betreuerinnen und Betreuer von Wohngruppen können so mit mehreren Patientinnen und Patienten gleichzeitig einen Termin wahrnehmen. Die Zahnärztekammern der einzelnen Bundesländer informieren Patientinnen und Patienten über Zahnarztpraxen, die sich auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung spezialisiert haben. Die Adressen sind unter https://www.prodente.de/zahnarztsuche.html zu finden. Ist es gesetzlich Versicherten nicht möglich, in eine Zahnarztpraxis zu kommen, gibt es die Möglichkeit einer „aufsuchenden Betreuung“. Das bedeutet, dass die Zahnärztin oder der Zahnarzt nach Hause oder in eine betreute Wohneinrichtung kommt. Im Jahr 2021 waren dies rund 900.000 Besuche. Privat Versicherte können bei ihrer Krankenkasse nachfragen, ob sie diese Leistung anbietet.

Weitere Infos auf:www.prodente.de

Quelle: Initiative proDente e. V.: Pressemeldung – Tag der Zahngesundheit 2023: Menschen mit Handicap (01.09.2023)

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